Timo Spitzhorn 5. Platz bei der WM im Crosstriathlon

Timo Spitzhorn bestätigt seine Ausnahmestellung im Crosstriathlon

5. Platz bei der WM für den Nachwuchsathleten des Kern-Haus-Teams der RSG Montabaur

 

Nach dem Gewinn des Vizeweltmeistertitels bei der XTerra-WM in Maui im letzten Oktober konnte Timo Spitzhorn, der 19-jährige Triathlet aus Niederelbert, erneut ein absolutes Top-Ergebnis erzielen. Am 30.04. nahm er im galizischen Pontevedra an der Crosstriathlon-WM der Internationalen Triathlon Union teil. Ursprünglich hatte er sich in seiner Altersklasse angemeldet, sah dann aber, dass er den am stärksten einzuschätzenden Konkurrenten, einen Neuseeländer, 2018 klar besiegt hatte, und wollte sich daher nicht mit den „normalen“ Sportlern messen.

Somit beantragte er beim Verband die Aufnahme in einen Bundeskader, absolvierte die vorgeschriebene sportmedizinische Untersuchung, registrierte sich bei der NADA für Dopingkontrollen und meldete sich nun zu den jungen Profiathleten um. In dieser „Junior“-Klasse starten in der Regel nur Schüler von Sportinternaten und andere Profis, die neben dem Sport keine andere Aufgabe haben, vielleicht pro forma an einer Universität eingeschrieben oder beim Militär freigestellt sind für den Sport.

5 Tage vor dem Wettkampf angereist, konnte er sich im Training schon die Wettkampfstrecken anschauen.

Einen Tag vor dem Wettkampf wurde ihm bewusst, dass er auf seinem Triathlonanzug der Nationalmannschaft seinen Namen aufdrucken lassen muss, da die Profis wegen der TV-Berichterstattung ohne Startnummer, aber mit Namensaufdruck, starten müssen. Eiligst wurde ein Textilbedrucker gefunden, der es schaffte, innerhalb weniger Stunden den im Design genau vorgeschriebenen Namen auf Vorder- und Rückseite des Anzugs aufzudrucken, so dass einem Start nichts mehr im Wege stand.

Die 18 gemeldeten Junioren aus aller Welt hatten sehr kurze Distanzen zu bewältigen: 500 m musste in einem Fluss geschwommen werden; die Wassertemperatur betrug nur 14 Grad Celsius! Timo konnte die Gruppe hinter dem späteren Weltmeister halten, erreichte als 6. die Wechselzone erreichen und verbesserte sich mit dem MTB (13,4 technisch anspruchsvolle km) auf Platz 4. Beim abschließenden 4km-Lauf musste er nur den späteren Vizeweltmeister noch passieren lassen und erreichte so einen nicht erwarteten 5. Platz in der Zeit von 1 Stunde und 4 Sekunden. Sieger wurde ein schon seit drei Jahren international startender Däne vor drei Spaniern.

In der Altersklassenwertung der 18- und 19-Jährigen gewann übrigens der erwähnte Neuseeländer, der sich nach dem Rennen ausdrücklich bei Timo Spitzhorn bedankte, dass er zu den Profis gewechselt ist.

 

 

Wir haben Timo Spitzhorn nach seinem großartigen 5. Platz bei der ITU-Cross-Triathlon-WM in Pontevedra befragt.

In den letzten Monaten hast Du bei verschiedenen Wettkampf gezeigt, dass Du nationale und internationale Spitze bist. Wie kam es zu Deiner Nominierung seitens der DTU?

Eine Cross-Triathlon-WM steht natürlich in meinem Wettkampfkalender, da ich mich dort mit den besten der Welt messen kann. Denn schließlich gehen bei internationalen ITU-Rennen viele Profis an den Start. Deshalb wollte ich unbedingt starten. Um zu starten, habe ich mich bei der DTU gemeldet. Meine Ergebnisse der letzten Monate führten schließlich zur Nominierung. Leider gibt es bei der Veranstaltung selbst keinerlei Unterstützung von der DTU. Du musst dich um alles selbst kümmern. So musste ich zum Beispiel meinen Einteiler selbst mit meinem Namen bedrucken lassen.

Wie war der Rennverlauf in Pontevedra? Schildere kurz Deine Eindrücke.

Beim Schwimmen konnte ich in der ersten Schwimmgruppe mitschwimmen, was ich meinem vielen Training im Winter zu verdanken habe. Mit dem Schwimmen war ich daher sehr zufrieden. Auf den Rad sind wir dann die ersten 3km in einer 4er Gruppe recht schnell losgefahren, bevor es dann ins Gelände ging. Ab da hat sich das Feld etwas auseinander gezogen, jedoch konnte ich meine Konkurrenten jederzeit noch sehen. Auf der zweiten Hälfte konnte ich auf den Downhill-Parts noch einen Niederländer abschütteln und auf einen Spanier aufschließen. Nach einem schnellen Wechel bin ich dann als 4ter auf die Laufstecke, wurde aber sofort von dem Spanier überholt, der dann noch bis auf Platz 2 vorgelaufen ist. Die letzten 2 der 4 Kilometer konnte ich nochmal etwas schneller laufen, womit ich mir dann den 5ten Platz absicherte.

Das Wasser im Rio Lérez war nur 14 Grad Celsius. Wie Bist Du mit diesen Bedingungen klar gekommen?

Das Wasser war sehr kalt und im Vorfeld hatte ich diesbezüglich auch Bedenken. Im Rennen hatte ich mehr damit zu tun, in der ersten Schwimmgruppe zu bleiben. Dann vergisst man die Kälte. Nachher auf dem MTB habe ich mich „warmgefahren“.

Wie ist Deine weitere Saisonplanung?

Als nächstes werde ich zu Trainingszwecken noch bei zwei Sprint-Triathlons starten. Danach stehen die XTERRA-Rennen in Belgien und Frankreich auf dem Plan, bei denen ich wieder ganz landen möchte. Außerdem fiebere ich natürlich meinem ersten Start in der Bundesliga für TriPost Trier entgegen.

Genau, TriPost Trier ist Ende der letzten Saison auf Dich zugekommen, um Dich als Gaststarter für die 1. Bundesliga zu gewinnen. Was erwartest Du von der Liga?  

In diesem Jahr ist die 1. Bundesliga extrem stark aufgestellt. Es werden ähnlich wie im Fußball die besten Triathleten aus ganz Europa von den Vereinen verpflichtet. Wir haben aktuell in Trier einen sehr guten Kader aus 9 Athleten, aus dem die 5 besten Athleten dann starten werden. Ich hoffe, dass ich dazu gehöre; eine Garantie gibt es natürlich nicht. Mein Ziel ist es, nach dem Schwimmen eine vordere Radgruppe zu erwischen und dort mitzufahren. Beim abschließenden Laufen läuft die Spitze über 5km “15er Zeiten“. Hier gilt es, die letzten Reserven zu mobilisieren, komme, was wolle! Danach kann ich mich ja erholen.

 

Lieber Timo, vielen Dank für Dein Interview und vor allem viel Erfolg bei Deinen weiteren Wettkämpfen und in der 1. Bundesliga!

 

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