1. Westerwälder Cross Triathlon

Aus der Westerwälder Zeitung:

Cross-Premiere in Staudt: Manuel Knie hängt alle ab

Triathlon: Teilnehmer bestimmen über Zukunft

Von unserem Mitarbeiter Nico Kexel

Staudt. Ganz nach dem Motto „Von Triathleten, für Triathleten“ gestaltete die RSG Montabaur den 27. Sparkassen-Westerwald-Triathlon in Staudt gewohnt einsteigerfreundlich und familiär. Der Wechsel von der Straße ins Gelände sollte den Charakter eines „Hobbytriathlons“ wieder stärken. Das ist den Veranstaltern auf jeden Fall gelungen, da sich, wie in den vergangenen Jahren auch, erneut viele Neulinge dem Ausdauermehrkampf angeschlossen haben.

„Ich glaube, es hat sich rumgesprochen, dass hier mehr das sportliche Miteinander zählt und dass alle Spaß haben sollen“, fasste Moderator Michael Große den Leitsatz der RSG zusammen.

Jedoch braucht es vermutlich noch etwas Zeit, bis sich der aufgrund von Straßensperrungen vorgenommene Wandel auf die Crossvariante des Triathlons noch mehr herumgesprochen hat. „Wir hatten in diesem Jahr etwas weniger Teilnehmer, was sicherlich mit dem Umstieg auf die Feldwege zu tun hatte“, erklärte Große. „Ich denke aber, dass dies zu unrecht belächelt wird. Die unebenen Strecken durch das Gelände haben den Triathlon in Staudt sogar anspruchsvoller gemacht.“

Zudem wünsche er sich mehr regionale Athleten, für die der Triathlon eigentlich gemacht sei. Mit gutem Beispiel voran ging die Staffel des SV Staudt mit Schlussläuferin Anita Birkelbach. Mit Stolz trug sie den Staudt-Schriftzug auf dem Rücken und repräsentierte damit den Austragungsort genau so, wie es sein sollte. „Wir waren früher ja sogar die Ausrichter, deshalb ist es für mich Ehrensache, den Verein hier zu vertreten“, beschrieb die Lokalmatadorin die Triebfeder für ihre Teilnahme.

Ein weiterer „echter Staudter“ beim Triathlon war Pit Meuer. Er ist seit der Premiere vor 27 Jahren immer vertreten: „17 Mal war ich als Läufer dabei, sonst immer als Helfer“, berichtete Meuer glücklich. Jedoch wünscht auch er sich, dass mehr Menschen aus seinem Ort an den Start gehen würden.

Matthias Klein, zweiter Vorsitzender der RSG Montabaur, ist da sehr zuversichtlich: „Es hat fast jeder ein Mountainbike zu Hause. Deshalb gehe ich davon aus, dass das neue Konzept in den nächsten Jahren einschlagen wird.“

Ob der 28. Sparkassen-Westerwald-Triathlon allerdings wieder ein Cross-Triathlon sein wird, ist noch offen. Moderator Michael Große betonte mehrfach, dass die Entscheidung einzig und allein von den Teilnehmern abhänge. Das bestätigt einmal mehr den familiären und sportlernahen Charakter der Veranstaltung, da die Sportler selbst über die Zukunft „ihres“ Heimattriathlons bestimmen sollen.

Einer dürfte sein Kreuz in der Abstimmung definitiv bei „Ja“ gesetzt haben: Manuel Knie. Der Athlet der Tribärs Sespenroth legte die Premiere mit 200 Metern Schwimmen durch den Weberweiher, 11 Kilometern Radfahren und 3,6 Kilometern Laufen über Wald- und Feldwege in einer Gesamtzeit von 48:07,3 Minuten am schnellsten zurück. Er war mehr als vier Minuten schneller als der Zweitplatzierte. „Für mich war die Cross-Strecke deutlich besser als eine normale“, sagte Manuel Knie. „Die meiste Zeit habe ich auf dem Rad gut gemacht. Ich denke, ich hatte da einen Vorteil gegenüber den anderen. Das häufige Radfahren von früher konnte ich als Erfahrung heute einbringen. Trotzdem kann man sich bei dem besonderen Start-Modus nicht ausruhen. Durch die zwei Startgruppen muss man bis zuletzt alles geben und dann abwarten, bis alle im Ziel sind, um zu wissen, ob es gereicht hat“, schilderte Sieger Knie seine Eindrücke nach dem Rennen.

Ganz oben auf dem Podest der Frauen und auf Gesamtrang sieben durfte Britta Diehl (Tri Power Rhein-Sieg) ihre Urkunde und die Glückwünsche entgegennehmen.

Beim 27. Sparkassen-Westerwald-Triathlon kamen alle bei größtenteils schönstem Wetter in Staudt voll auf ihre Kosten, sowohl die Teilnehmer aller Altersgruppen als auch die Zuschauer. Egal auf welchem Untergrund, auch im nächsten Jahr werden sich hier etliche Sportbegeisterte zusammenfinden, um Staudt für einen Tag in einen Triathlon-Ort zu verwandeln.

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